Resolution im Rat der Stadt vom 24.02.2022
Gemeinsame Resolution des Rates der Stadt Castrop-Rauxel
Heute Nacht teilte der russische Präsident Wladimir Putin in einer Fernsehansprache mit, dass er die Entscheidung für eine Militäroperation gegen die Ukraine getroffen hat.
Mit diesem Angriff hat sich Präsident Putin für einen vorsätzlichen Krieg entschieden, der zu einem katastrophalen Verlust an Leben und zu menschlichem Leid führen wird.
Der Rat der Stadt Castrop-Rauxel verurteilt dieses Vorgehen auf das Schärfste. Durch die Kriegsankündigung Russlands gegenüber der Ukraine befinden wir uns im größten militärischen Konflikt seit Jahrzehnten mitten in Europa, hier wurde nachweislich das Völkerrecht gebrochen. Das Leben zahlloser Zivilisten ist durch diesen rücksichtslosen Angriff in Gefahr und erste Menschen haben bereits ihr Leben verloren.
Das, was die Menschen in diesen Tagen in den Kriegsgebieten durchmachen, ist unbeschreiblich, viele leiden darunter sehr und ihnen allen sprechen wir unser Mitgefühl und unsere uneingeschränkte Solidarität aus. Der jetzige Einmarsch wurde unser vorgeschobenen Argumenten vom russischen Präsidenten herbeigeführt, die Leidtragenden sind aber die Menschen in der Region.
Der Rat der Stadt möchte auch ein Zeichen setzen als Signal für die rund 70 Bürger:innen, die als ukrainische Staatsangehörige in der Europastadt Castrop-Rauxel leben und Angst um Familie und Freunde haben.
Die Verwaltung wird aufgefordert, sich an koordinierten Hilfsaktionen der Bundesregierung und der Hilfsorganisationen zu beteiligen. Konkret beauftragt der Rat der Stadt die Verwaltung, in Zusammenarbeit mit der Nachbarstadt Bochum und der dort ansässigen Gesellschaft Bochum-Donezk e.V. über konkrete Hilfsangebote zu sprechen. Hierbei wäre eine Zurverfügungstellung von Fahrzeugen oder konkrete Spenden für Medikamente denkbar.
Die Partnerschaft zwischen der Stadt Bochum und Donezk wird in diesem Jahr 35 Jahre alt. Vor dem Hintergrund der derzeitigen Entwicklung ist die Solidarität der Städte des Ruhrgebiets mit den Städten der Ostukraine gefordert.
Als Europastadt haben wir, gerade in unserem Jubiläumsjahr, eine besondere Verantwortung für den friedlichen Dialog
zwischen den Städten und Menschen in Europa. Nie wieder Krieg!
– diese Devise kann nur gelingen, wenn die
Menschen über Grenzen hinweg zusammenrücken, sodass wir als einiges europäisches Volk untrennbar verbunden sind.