Pressemitteilung 17.11.2014
Stellungnahme "papierlose Ratsarbeit" (RN 15.11.) und Einladung der Ampelkoalition zu Haushaltsgesprächen
Es schlägt dem Fass den Boden aus, das ist die einzige Aussage aus der Stellungnahme von Herrn Wagener (Grüne), der wir zustimmen können.
Ja, es schlägt dem Fass den Boden aus, wenn die Ampelkoalition eine Woche vor der entscheidenden Ratssitzung zu Haushaltsgesprächen ohne einen
Terminvorschlag einlädt, bevor sie gar ihre eigenen Haushaltsberatungen abgeschlossen hat. Die SPD hatte erst am letzten Wochenende zu einer
mehrtägigen Klausurtagung mit Verwaltungsvertretern nach Dülmen geladen. Und wann sollte dann ein kurzfristiges Treffen mit den anderen Parteien
stattfinden? Vielleicht am Sonntag oder Montag also ein bis zwei Tage vor der Ratssitzung - und wie sollten dann die Vorschläge und Ideen der
Opposition noch einbezogen und beraten werden? Alibi-Einladungen führen nicht zum Ziel!
Ja es schlägt dem Fass den Boden aus, wenn die Ampelkoalition, die sich selbst als "Koalition der Einladungen" bezeichnet, diese öffentlich
ausspricht ohne konkrete Absicht diese auch wirklich stattfinden zu lassen. Man wollte wohl damit öffentlich Kooperationsbereitschaft mit den
anderen Ratsfraktionen signalisieren. In den bisher stattgefundenen Sitzungen erwies sich die Ampelkoalition aber eher als "Koalition der
Ausladung", denn es wurden alle Anträge der Opposition "abgebügelt". Es stellt sich nun die Frage, wozu diese Art der "Einladungskultur" gut
sein soll. Ist das einfach nur Ungeschicklichkeit der Verantwortlichen oder steckt mehr dahinter? Sollen die anderen Parteien etwa als nicht
konsensfähige Mitspieler diskreditiert werden? Will man den Bürgern öffentlich zeigen, wie kompetent die Koalition handelt im Gegensatz zum
politischen Gegenspieler, der sich angeblich nur durch Verweigerung auszeichnet?
Wo sind wir in unserer Stadt eigentlich gelandet, bei ernsthafter politischer Arbeit oder will hier die Ampelkoalition nur von sich und ihrer
Ideenlosigkeit selbst ablenken.
Ja, es schlägt dem Fass den Boden aus, wenn alle die papierlose Ratsarbeit einführen wollen um Geld zu sparen, Schulungen dazu veranstaltet werden, der Verwaltung viel Arbeit aufbürdet wird, 100 Euro für jedes Ratsmitglied als Anreiz gezahlt wird und dann ausgerechnet die Ampelkoalitionäre (teilweise) zur Ratsarbeit mit Papier zurückkehren oder die Fraktionszuschüsse so erhöhen wollen, dass gar keine Gelder mehr eingespart werden.
Ja, es schlägt dem Fass den Boden aus, wenn Herr Wagener der Verwaltung die Schuld gibt und Kritik an anderen (CDU) übt, obwohl weder er
selbst noch ein Vertreter seiner Partei (Grüne) bei dem interfraktionellen Gespräch zur papierlosen Ratsarbeit anwesend waren. Ein Vertreter
der CDU, Herr Schneider, war übrigens anwesend und bekräftigte wie der FWI-Vertreter Manfred Postel, dass ihre Fraktionen die papierlose
Ratsarbeit intern organisieren können und wollen um das gesetzte Einsparungsziel zu erreichen. CDU und FWI erläuterten im Übrigen ihr
Konzept dazu z.B. ggf. erforderliche Schriftstücke von der Fraktion auszudrucken und zur Verfügung zu stellen, Geräte auszuleihen etc..
SPD und FDP erklärten, dass Sie dies nicht organisieren könnten, da ihre Arbeitsweise eine andere wäre. Der Vorschlag von Herrn Kravanja,
dass man es ggf. doch innerhalb der Fraktion organisieren könnte, wenn die Fraktionszuwendungen entsprechend erhöht würden, fand bei CDU
und FWI keine Zustimmung, da damit der gesamte, jetzt schon reduzierte Einspareffekt vollständig verpufft wäre.
All das schlägt dem Fass den Boden aus!
Manfred Postel
FWI-Fraktionsvorsitzender
Harald Piehl
FWI-Vorsitzender