Die Fraktionen Freie Wähler Initiative (FWI), Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen stellen Antrag zum Bebauungsplan 248 (Alter Garten) im Betriebsausschuss 3, Umweltausschuss und Rat der Stadt Castrop-Rauxel

Antrag im Rat, B3 und Umweltausschuss vom 01.04.2018

Antrag der Fraktionen FWI, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen zum Bebauungsplan 248 (Alter Garten)

An die Vorsitzende des Umweltausschusses
An den Vorsitzenden des Betriebsausschusses 3
An den Bürgermeister der Stadt Castrop-Rauxel

Sehr geehrte Frau Henke,
sehr geehrter Herr Dr. Lind,
sehr geehrter Herr Bürgermeister Kravanja,

wir bitten Sie, den nachfolgenden Antrag als Tagesordnungspunkt im Rahmen der nächsten Sitzung im Rat, Betriebsausschuss 3 und Umweltausschuss behandeln zu lassen.

Antrag:

Der Bebauungsplan 248 (Alter Garten) ist so zu gestalten, dass der sogenannte Bolzplatz von Wohnbebauung frei bleibt.

Begründung:

Die Grundschule "Alter Garten" verfügt über einen beispielhaften, großen grünen Schulhof, der den Kindern Freiraum und Kontakt zur Natur bietet. Er ist integrativer Bestandteil des Schulgeländes. Dieses gute Außenangebot würde durch die geplante Änderung drastisch reduziert. Von Seiten der Verwaltung ist vorgesehen, den grünen Schulhof ersatzweise auf die südlich angrenzende Fläche zu verlegen. Diese Verlegung hat große Nachteile für die Schüler:

  • Die Ersatzfläche ist kleiner als der jetzige grüne Schulhof und wird nicht alle Spielgeräteaufnehmen können, die sich heute auf dem "Bolzplatz" befinden und die im Lauf der Zeit vonden Eltern angelegt wurden.
  • Die Ersatzfläche ist während des Unterrichts nicht nutzbar, da der Schulbetrieb in denKlassenräumen gestört würde. Die neue Spielwiese läge im Blickwinkel von 9 Klassen.
  • Die Ersatzfläche hätte eine stärkere Beeinträchtigung durch Immissionen vom benachbartenStraßenverkehr und Wohnhäusern zur Folge.
  • Die Fläche müsste eingezäunt werden, da keine Pufferzonen vorhanden sind. Eine abgeschirmte und sichere Situation wie auf dem bisherigen grünen Schulhof ist nicht umsetzbar.

Der Außenbereich ist insbesondere für die OGS von großer Bedeutung und wir müssen mittel- und langfristig davon ausgehen, dass mehr Schüler und Schülerinnen auf dieses Angebot angewiesen sein werden: Die Schülerzahlen steigen. Der Rat hat beschlossen, den OGS-Bereich auszuweiten und das in Berlin geplante Recht auf Ganztagsunterricht an Grundschulen wird die Nachfrage nach OGS-Plätzen noch weiter erhöhen. In dieser Situation die schulische Infrastruktur ohne Not zu reduzieren ist ein großer Fehler und widerspricht der Absicht aller Parteien, mehr in die Bildung zu investieren.

Des Weiteren wären außerschulische stadtteilbezogene Veranstaltungen auf der Wiese, wie sie heute noch auf der vorgesehenen Ersatzfläche durchgeführt werden, wie Osterfeuer, Schulzirkus o.ä. dann nicht mehr möglich.
Zudem hat die Wiesen- und Heckenlandschaft auch für sich einen sehr hohen ökologischen Wert.
Und für die Lebens- und Wohnqualität in diesem sehr eng bebauten Quartier, das zudem noch nördlich durch die Bundesautobahn A2 beeinträchtigt und begrenzt wird, ist eine große zusammenhängende Grünfläche von höchster Bedeutung.

Bezug genommen wird ebenfalls auf die von den Anwohnern im Rahmen der Unterschriftsliste vorgebrachten Einwände und Anregungen (Anlage).

Weitere Begründung erfolgt mündlich.

Mit freundlichen Grüßen

Manfred Postel
Fraktionsvorsitzender FWI

Bert Wagener
Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen

Ingo Boxhammer
Fraktionsvorsitzender Die Linke

Anlage: Einwände und Anregungen der Anwohner

Hände weg vom Bolzplatz

Der Bolzplatz an der Grundschule Alter Garten soll nach Willen der SPD, FDP und CDU durch ein Neubaugebiet verdrängt werden.

Die unterschreibenden Eltern und Einwohner halten dagegen:
  • Wir wollen keine Verlegung des Bolzplatzes. Er ist integrativer Bestandteil des Schulgeländes, auch wenn der Rat der Gemeinde Henrichenburg es versäumt hat, dies planungsrechtlich festzulegen.
  • Wir befürchten den Verlust von Spielgeräten, die im Lauf der Zeit von den Eltern angelegt wurden.
  • Die neue Spielwiese läge im Blickwinkel von 9 Klassen, so dass eine erhebliche Störung des schulischen Unterrichts zu erwarten ist.
  • Außerschulische Veranstaltungen auf der Wiese, wie sie heute noch auf dem vorgesehenen Ersatzgelände durchgeführt werden, wie Osterfeuer, Schulzirkus o.ä. Veranstaltungen, wären dann nicht mehr möglich.
  • Wir wollen kein neues Wohngebiet in unmittelbarer Nähe der Schule. Es ist zu befürchten, dass sich neue Anwohner durch Aktivitäten der Schule und durch Kinderlärm gestört fühlen und hiergegen vorgehen.
  • Während der nicht absehbaren Dauer der Bauphase besteht während des Unterrichts eine nicht hinnehmbare Lärmbelästigung von Schülern und Lehrern.
  • Die Verlegung der "Ballspielfläche" führt außerdem für die bestehende Wohnbebauung am Alten Garten zu einer zusätzlichen Lärmbelastung
  • Die Verlegung des Bolzplatzes auf das Ersatzgelände würde die Aufsichtspflicht der Lehrer erheblich erschweren bzw. unmöglich machen.
  • Der stärkere Autoverkehr auf der Hagenstraße und Borghagener Straße gefährdet die Kinder auf ihrem Schulweg.
  • Wir fordern den Fortbestand der alten Bäume auf dem Klothschen Hof, die vielen Tieren einen Lebensraum bieten.
  • Wir fordern die Stadt auf, einen Investor zu suchen, der auf die Bebauung des Bolzplatzes verzichtet, wie es auch der Entwurf der Grünen vorsieht.
  • Wenn trotzdem eine Verlegung der Bolzwiese beschlossen wird, fordern wir gleichwertigen Ersatz:
    Gleiche Größe, alle Spielgeräte des jetzigen Bolzplatzes in gleicher Qualität und vor allem eine leistungsfähige Drainageanlage, die die Wiese trocken hält.