Die Fraktionen Freie Wähler Initiative (FWI), Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke stellen Antrag zum Bebauungsplan Nr. 245 Planbereich "Wohnen an der Emscher" im Rat, Umweltausschuss und Betriebsausschuss 3

Antrag im Rat der Stadt, Umweltausschuss und Betriebsausschuss 3 vom 02.06.2019

Antrag der Fraktionen FWI, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke zum Bebauungsplan Nr. 245 Planbereich "Wohnen an der Emscher"

An die Ausschussvorsitzende des Umweltausschusses
an den Ausschussvorsitzenden des Betriebsausschusses 3
an den Bürgermeister der Stadt Castrop-Rauxel

Sehr geehrte Frau Henke,
sehr geehrter Herr Dr. Lind,
sehr geehrter Herr Kravanja,

wir bitten Sie, den folgenden Antrag auf die Tagesordnung des kommenden Umweltausschusses, B3 und Stadtrat zu setzen und dort behandeln zu lassen.

Antrag:

Der Bebauungsplan Nr. 245 Planbereich "Wohnen an der Emscher" wird so geändert, dass die "Alte Eiche" erhalten und der Bestand dauerhaft gesichert wird.

Begründung:

Wer Arten schützt, rettet das Klima, das ist der Tenor der Artenschutzkonferenz 2019 in Paris.

Im Rahmen der Artenschutzkonferenz stand das Überleben vieler Tier- und Pflanzenarten auf der Erde im Mittelpunkt. Der globale Bericht zur Lage der Artenvielfalt, den der Weltbiodiversitätsrat (IPBES) Anfang Mai 2019 veröffentlicht hat, ist erschreckend ausgefallen. Der Verlust von Arten, Ökosystemen und genetischer Diversität ist bereits jetzt eine globale und generationenübergreifende Bedrohung für das Wohlergehen der Menschheit, wird Sir Robert Watson, Vorsitzender des IPBES, dem Pendanten zum Weltklimarat IPCC, in Paris zitiert.

Dass es ein weltweites Massensterben von Tier- und Pflanzenarten gibt, ist unter Experten unstrittig. Doch was nutzen globale Verabredungen, wenn vor Ort in die entgegen gesetzte Richtung gearbeitet wird. Es ist es unverantwortlich, die alte Eiche in Castrop-Rauxel, die eine Heimat für zahllose Lebewesen bietet "ohne Not" zu fällen und damit die Vereinbarungen der Artenschutzkonferenz zu unterlaufen. Viele sehr seltene Arten hängen ausschließlich von sehr alten Bäumen ab, die einerseits vital sind, andererseits jedoch aufgrund ihres Alters mulmreiche Höhlungen und Nischen ausbilden. Im modernen Wirtschaftswald werden die Bäume in der Regel geerntet, bevor sie auch nur annähernd ein solches Alter erreichen. Daher ist es unsere Pflicht, noch existierende Altbäume zu erhalten und umfassend zu schützen.

Aus diesem Grunde wird die Verwaltung beauftragt, ein Änderungsverfahren zum Bebauungsplan durchzuführen, dessen Inhalt der Erhalt des Refugiums und damit der Erhalt des Lebensraumes für unzählige Lebewesen an und in der "Alten Eiche" ist. Dies entspricht offensichtlich auch dem Willen der Bevölkerung, wie zahlreiche Unterschriften für den Erhalt des Baumes dokumentieren.

Weitere Begründung erfolgt bei Bedarf mündlich.

Mit freundlichen Grüßen

Annette Korte
Fraktionsvorsitzende FWI

Dr. Bert Wagener
Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Die Grüne

Margita Gundjons
Fraktionsvorsitzender Die Linke