Die Freie Wähler Initiative (FWI) stellt Prüfantrag: Gekennzeichnete Entnahmestellen für Trinkwasser an allen Schulen Castrop-Rauxels feststellen im Betriebsausschuss 3 der Stadt Castrop-Rauxel

Antrag im Betriebsausschuss 2 vom 27.06.2019

Prüfantrag: Gekennzeichnete Entnahmestellen für Trinkwasser an allen Schulen

An die Vorsitzende des Betriebsausschusses 2

Sehr geehrte Frau Lasser-Moryson,

wir bitten Sie, im Rahmen der nächsten Sitzung folgenden Prüfantrag behandeln und beschließen zu lassen.

Antrag:

Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, ob für alle Schülerinnen und Schüler an allen Schulen in Castrop-Rauxel die Möglichkeit besteht bzw. eingerichtet werden kann, kostenlos Leitungswasser an dafür vorgesehenen Wasserhähnen in mitgebrachte Trinkflaschen abzufüllen.
Desweiteren bitten wir zu prüfen, ob den Kindern zur Einschulung nicht nur eine Brotdose, sondern zugleich auch eine wieder befüllbare Trinkflasche überreicht werden kann.

Begründung:

Refill Deutschland ist eine 2017 gegründete Non-Profit Organisation, die in Hamburg gestartet und inzwischen zu einer deutschlandweiten Bewegung geworden ist. An den bereits 3000 bestehenden Refill-Stationen (Geschäfte, Restaurants, Büros) können mitgebrachte Trinkflaschen kostenlos mit Leitungswasser aufgefüllt werden. Die Stationen müssen zu festen Zeiten öffentlich zugänglich sein.

Das Hauptziel ist die Minderung des Verbrauchs von Plastiktrinkflaschen. Grund: Selbst wenn es Pfandflaschen sind, werden diese oftmals nur einmal benutzt und nach der Rücknahme geschreddert.
Deutschland ist Spitzenreiter bei Verpackungsmüll in der EU. Dieser Verbrauch kostet Rohöl und Energie und führt zur Verschmutzung der Umwelt.

Der Hinweis an Schulen, dass besser Trinkwasser aus der Wasserleitung entnommen werden sollte, statt Getränke in Plastikflaschen zu kaufen – kann erzieherische Wirkung entfalten:

  • Für alle Kinder sollte folgendes Motto gelten: "Habe deine Trinkflasche dabei. Schütze unsere Umwelt! Trink genug Wasser! Lebe gesund! Spare Geld!" In unserer Kommune leben fast 40 Prozent der Kinder in Armut. In den Familien ist Geld knapp und Getränke sind teuer. Da wird eine solche Initiative hilfreich sein.
  • Leitungswasser ist Trinkwasser. Die Mineralwasserindustrie hat ganze Arbeit geleistet: Nur den wenigsten Verbrauchern ist klar, dass das Leitungswasser in Deutschland weltweit eines der reinsten und bestüberwachten Trinkwässer der Welt ist, da es bei uns unter das Lebensmittelrecht fällt und engmaschig überwacht und geprüft wird.<(li>
  • Die Produktion von Getränke-Plastikflaschen verbraucht viel Energie, verschmutzt die Umwelt und trägt zur Vermüllung der Landschaft bei und gerät, besonders bei den gängigen Müllexporten in andere Länder, über Flüsse ins Meer.
  • Das dort entstehende Nanoplastik ist eine Gefahr für alle Meereslebewesen und kommt mit den Fischgerichten zum Menschen zurück.

Tag für Tag werden an den Schulen Castrop-Rauxels Getränke in Plastikflaschen ausgegeben, überschlägig sind es an allen weiterführenden Schulen zusammen ca. 1000 pro Monat. Dass sie in großer Zahl nicht wieder zurückgegeben werden, kann man entlang der Schulwege in den städtischen Anlagen beobachten. Mit den oben genannten Maßnahmen kann man in den Schulen die Menge des Plastikmülls vermindern.

Zu Refill-Stationen wie Geschäfte, Restaurants... können Schulen allerdings nicht werden, denn diese sind weder öffentlich zugänglich und noch haben sie feste Öffnungszeiten.
Die FWI wird daher eine Umfrage unter den Geschäftsleuten Castrop-Rauxels durchführen, um zu erfahren, wie viele daran interessiert sind, sich an einem Refill-Projekt in unserer Stadt zu beteiligen. So könnte man Refill, mit den Schulen beginnend, in ganz Castrop-Rauxel etablieren. Es macht Sinn, das Refill-Symbol einheitlich an den verschiedenen Ausgabeorten gut sichtbar anzubringen, damit für jeden sofort erkennbar ist, dass man hier seine Trinkflasche kostenlos mit Trinkwasser auffüllen kann.

Mit freundlichen Grüßen

Annette Korte
Fraktionsvorsitzende FWI